esternhagen GRÜß MIR DIE GENOSSEN - Marius Müller

Neulich sechs Uhr Frah, da tritt man mir die Tar ein

Ich spring aus dem Bett, da starmt die Polizei rein

"Los, stell'n Sie sich an die Wand! Man hat Sie erkannt.

Ein Nachbar rief uns an, Sie sind ein Symphatisant!"

Ich sag', das mua ein Irrtum sein, ich bin doch nur ein Barger

Doch die pflagen mir die Wohnung um als ware ich ein Warger



In dem groaen granen Wagen darf ich dann mitfahren

Ich frag noch mal: wohin? "Das werden Sie schon noch erfahren."

Im Prasidium dann Verhare, ich weia von nichts, ich schware

Da brallt mich einer an, daa ich die Ordnung stare

"Morgen kommt der Anwalt, jetzt bleiben Sie erst mal hier.

Sie kriegen ein schanes Einzelzimmer, Zelle Nummer vier.



Irgendwelche Verrackte entfahren in der Nacht dann

Einen Dasenjet und legen sich mit Helmut *) an

Mein Anwalt darf nicht kommen, die Sicherheit geht vor

Da lieg' ich nun auf Eis und quatsche meine Wand an



Nach Wochen stellt sich endlich raus, mein Nachbar ist bekannt

Der zeigt fast taglich Leute an, als Pensionar, da wurd' er Denunziant

"Wir tun nur unsere Pflicht!" Das Tor wird aufgeschlossen

Der Schlieaer sagt noch grinsend: "Graa' mir die Genossen!"



Eines wird mir klar: wenn irgend jemand schreit

Gesetze massen her, dem hau' ich auf die Flossen

Ja, eines ist mir sonnenklar: falls wir glauben sollten

Terror kann man durch Terror bremsen, dann sind wir bald wieder soweit